Den Sohn Ihres Neffen haben wir jetzt zur Genüge durch den Kakao gezogen. Sie sind jetzt wahrscheinlich auch der Meinung, dass Sie lieber etwas Geld in die Hand nehmen, um sich ein professionelles Design machen zu lassen. Zum Beispiel könnten Sie ja einen Freelancer auf 99Designs, Fiverr oder TaskRabbit anheuern.
Auf diesen und anderen digitalen Minijobbörsen werden Kreativarbeiten ab fünf Dollar weltweit verheizt. Sie wollen ein neues Logo? Kein Problem. Zwei Klicks, und am anderen Ende der Welt macht sich ein Student oder Hobby-Grafiker an die Arbeit. Bis morgen früh verspricht er, fünf Entwürfe zur Auswahl zu liefern. Warum nicht? Wenn nichts dabei ist, haben Sie ja auch nur 20 Dollar in den Wind geworfen.
Wir können Ihnen verraten: Auf diese Idee sind schon viele Auftraggeber gekommen – und am Ende leisten Agenturen wie wir erste Hilfe. Doch Pflaster und Pusten reichen dann oft nicht mehr aus. Die Diagnose: mangelnde Strategie. Ausgerechnet die gibt es aber auf Fiverr und Co. nicht zu kaufen.
“Das hätte ich dann gerne bis morgen.”
Es gibt einen guten Grund dafür, dass eine professionelle Agentur Ihnen nicht fünf verschiedene Entwürfe präsentiert, sondern in der Regel nur einen. Und der Grund ist nicht etwa Ressourcenknappheit, Zeitmangel oder Einfallslosigkeit.
Im Gegenteil: In den Entwurf, den wir Ihnen vorlegen, ist eine Menge Energie geflossen. Wir haben laut und leise nachgedacht und durchdiskutiert, entworfen und verworfen, skizziert, probiert, getestet …
Unser Anspruch ist, Ihnen nur die besten und taktisch wertvollsten Entwürfe zu vorzulegen statt Sie mit halbgaren Rohrkrepierern zu überhäufen. Es steckt also eine Menge strategische Vorarbeit in der Idee, die wir Ihnen letztendlich präsentieren. Wir haben das große Ganze im Blick: Ihre Marke. Ihre Kommunikationsstrategie. Ihr Optimierungspotenzial.
Vielleicht hapert es ja gar nicht an der Webseite oder am Logo – vielleicht müssten Sie einfach nur die Texte neu schreiben. Das wird Ihnen der Student bei Fiverr aber nicht sagen.
“Den Text bitte in Comic Sans, wir wollen sympathisch wirken.”
Gerade die Plattform Fiverr hat mit einer ihrer letzten Werbekampagnen einen wahren Shitstorm unter Graphikern ausgelöst. „Warum 100 Dollar für ein Logo zahlen, wenn es jemand am Ende der Welt für 5 Dollar macht?“, so lautete die Botschaft sinngemäß.
Zwischen den Zeilen wurde klar: Gutes Design geht schneller, einfacher und vor allem billiger als bisher vom Markt angeboten.
Es gibt leider immer noch Auftraggeber, die angeblich hochwertige Massenprodukte zu Spottpreisen nicht von der individuellen Designleistung eines Experten unterscheiden können. Das Problem: Selbst wenn der Auftraggeber meint, das wäre das Gleiche – seine Kunden und Webseitenbesucher erkennen den Unterschied ziemlich schnell.
Geiz ist geil? Geht so. Der Design-Markt wird durch die so genannte „Gig-Ökonomie“ massiv beschädigt. Wer seine Leistungen auf diesen Plattformen anbietet, steht stark unter Druck. Darunter leidet natürlich die Qualität. Geringe Löhne und viel zu kurze Revisionszeiten führen außerdem nicht selten zu Urheberrechtsverletzungen, mit denen sich Auftraggeber schnell in die Nesseln setzen können.
“Das Logo muss größer.”
Einer der größten Unterschiede zwischen Fiverr und professionellen Designern liegt in der Beratungsdienstleistung. Nicht nur, dass man mit größter Wahrscheinlichkeit auf sprachliche Barrieren stößt: Die Minijobbörsen bieten zwar eine graphische Dienstleistung an, aber keine professionelle Beratung.
Dabei ist Design so viel mehr als nur am Farbrad zu drehen. Hinter gutem Design steckt eine Strategie. Es fügt sich nahtlos ins Marketingkonzept und unterstützt die Unternehmensziele. Wenn Sie sich also bei uns im Kick-off-Meeting fühlen wie bei Subway am Tresen (“Welches Brot darf’s sein? Getoastet und gesalzen? Noch extra Käse? Mit Blog oder ohne? Was wollen Sie im nächsten Jahr erreichen? Betreiben Sie Suchmaschinenoptimierung?”), dann hat das einen guten Grund: Wir müssen Ihr Konzept und Ihre Marke verstehen, um das bestmögliche Ergebnis zu gestalten.
Unsere Hauptaufgabe ist es also, erstmal gründlich nachzudenken. Hervorheben möchten wir aber auch die Arbeit unserer Designer: Sie bringen Fachwissen, technisches Know-How und Erfahrungswerte ein, um über die reine Gestaltungsarbeit hinaus Kenntnisse der menschlichen Wahrnehmung geschickt einzubinden.
Letztendlich geht es darum, auch optisch das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Marke zu unterstreichen. Manchmal spielt Design sogar die ausschlaggebende Rolle dabei, überhaupt ein Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln. Denken wir nur an das Magenta der Deutschen Telekom: Auch wenn es nicht zu Ihren Lieblingsfarben zählt, hat gerade die kräftige Farbe dafür gesorgt, dass sich die Telekom visuell von Wettbewerbern abhebt. Die bewusste Farbwahl hat damit einen wichtigen Beitrag zur heutigen Marktposition des Unternehmens geleistet.
Gutes Design beeinflusst das Vertrauen der Kunden in Ihre Marke. Das schlägt sich positiv nieder, wenn Ihre Kunden vorm Regal (oder im Onlineshop kurz vorm Abschluss) stehen und eine Kaufentscheidung zu Ihren Gunsten treffen. Ist Ihnen das mehr als 20 Dollar wert?
„Der Ansatz ist super, aber wir hätten das gerne nochmal rund, in anderen Farben und mit neuen Bildern.“
Klar: Für Einsteiger oder Hobby-Grafiker sind Fiverr und Co. gute Möglichkeiten, um Erfahrungswerte zu sammeln und sich ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen. Die Preispolitik auf solchen Portalen schlägt die professionellen Grafikdesigner allerdings in die Flucht: Für sie lohnt es sich nicht, mit Leistungen zu Dumpingpreisen zu konkurrieren. Sicher gibt es auch hochpreisige Gigs bis zu 1000 Dollar zu vergeben, doch diese sind eher dünn gesät.
Der Traum vom schnellen Design lockt viele Auftraggeber. Leider geht durch diese Entwicklung das Bewusstsein für den Aufwand von individuellen Designleistungen und angemessene Entlohnung verloren. Wir erleben im Agenturalltag nur allzu häufig, dass potenzielle Kunden während der Verhandlung den Rotstift früh beim Design ansetzen.
Dabei ist Design mit das stärkste Instrument, das Sie haben, um dem Publikum Ihre Markenidentität zu vermitteln. Es dringt bis ins Unterbewusstsein Ihrer Zielgruppe vor und verankert sich dort fest und langfristig. Umso wichtiger ist es uns, auf die Einzigartigkeit von durchdachten und langlebigen Designarbeiten aufmerksam zu machen. Eins ist sicher: Gutes Design kostet mehr als fünf Dollar.
„Füllen wir den Content mit Inhalt.“ – ein Fazit
Heute kann sich fast jeder als Designer ein Zubrot oder sogar den Lebensunterhalt verdienen. Schauen Sie deshalb genau hin, wen Sie beauftragen: Ihnen sollte der Unterschied zwischen einem Studenten, der auf YouTube mal drei Photoshop-Tutorials geschaut hat, und einem professionellen Grafiker klar sein. Ihren Kunden ist er das nämlich mit Sicherheit.
Was auch klar sein sollte: Onlinemarketing ist natürlich mehr als “nur” Design. Eine schöne und gut funktionierende Webseite zu haben, reicht nicht. Suchmaschinenoptimierung bringt Traffic zu Ihrer Seite. Auf Social Media treten Sie mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt. Und mit gekonntem Suchmaschinenmarketing wie zum Beispiel Google AdWords stechen Sie die Konkurrenz bei den wichtigsten Suchbegriffen aus.
Sie können nun entwedeer jeden Bereich an einen separaten Freelancer auslagern – oder aber Sie wenden sich an eine Agentur und haben damit einen Ansprechpartner für alles. Wir wüssten da wen: Bei uns arbeiten Designer, Content-Strategen und Programmierer unter einem Dach, um Ihre Marke im Netz ganz nach vorn zu bringen.
Dass all das allerdings nicht von heute auf morgen passieren kann und auch wir von mehr als einem Chicken Teriyaki Sub leben müssen, liegt auf der Hand. Um damit auf die Frage zurückzukommen: Ja, Design kostet. Aber es zahlt sich aus.